dena-Energieeffizienzkongress 2015 – ein Rückblick

Der 6. Energieeffizienzkongress der Deutschen Energie-Agentur (dena) fand am 16. und 17. November in Berlin mit rund 65 Referenten und 700 Teilnehmer statt und behandelte die Themen Energieeffizienzpolitik, Digitalisierung, Strategien für Energieeffizienz in allen Sektoren, Umsetzung der Energiewende in der Praxis sowie Klimapolitik.

Digitalisierung der Energiewende

Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bestätigte in seinem Eröffnungsvortrag die wichtige Rolle der Energieeffizienz, die im NAPE zwar die zweite Säule bediene, aber dennoch erste Priorität hätte. Zudem sei es von Nöten, dass Handwerker, Ingenieure und Architekten stets auf dem neusten Stand bezüglich energieeffizienter Lösungen sind und ihre Kunden entsprechend beraten können.

Als wichtiger Trend wurde die Digitalisierung der Energiewende im Kongress thematisiert. Vorsitzender der dena-Geschäftsführung Herr Andreas Kuhlmann kündigte den Aufbau einer „Plattform Digitale Energiewelt“ für Anfang 2016 an. Diese soll einzelne Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden vernetzen, die branchenübergreifend Lösungsstrategien und Handlungsempfehlungen entwickeln. Im Plenum „Digitalisierung der Energiewende“ waren sich die Referenten darüber einig, dass das Thema Digitalisierung an Bedeutung gewinnt und auch der Kunde selbst sich immer intensiver mit seinem Energieverbrauch beschäftigt. Mitglied des E.ON SE Vorstandes Dr. Bernhard Reutersberg betonte im Zuge dessen auch die Notwendigkeit qualifizierter Energieberater, die das Vertrauen des Kunden gewinnen und eine umfassende Energieberatung gewährleisten müssten.

Weitere Informationen zum Plenum „Digitalisierung der Energiewende“ und zur „Plattform Digitale Energiewelt“ finden sie hier.

Frist zum 05.12.2015 „müsse nicht trennscharf eingehalten werden“

Der zweite Kongresstag handelte unter anderem das Thema „Energieeffizienz im Unternehmen: strategisch, finanzierbar, smart“. Hier berichtete Ulrich Benterbusch, Unterabteilungsleiter Wärme und Effizienz in Industrie und Haushalten (BMWi), über die Auditpflicht für Nicht-KMU zum 05.12.2015. Diese müsse „nicht trennscharf eingehalten werden“, dennoch muss das angefragte Unternehmen ersichtlich machen, dass es sich um die Durchführung eines Energieaudits bemüht hat.

Zudem nannte Herr Benterbusch Informationen zu zwei neuen Förderprogrammen. Das Programm „STEP up“ fördert Stromeffizienzmaßnahmen – Projekte mit dem höchsten Einsparpotential erhalten finanzielle Unterstützung. Für das erste Quartal 2016 ist weiterhin ein Förderprogramm geplant, dass die Vermeidung und Rückführung von Abwärme thematisiert.

NAPE-Ziel verfehlt

Das NAPE-Ziel, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 % zu senken, wird nicht erreicht. Dies wurde mehrfach während des Kongresses angesprochen. Andreas Kuhlmann forderte daher als Ergebnis den Dialog. Es bedürfe neben qualifizierter Energieberater mehr Förderung und Kommunikation, beispielsweise durch das Aufzeigen von Leuchtturmprojekten.

Uns als DEnBAG wurde wieder einmal mehr bewusst, wie groß der Bedarf nach qualifizierten Energieberatern und –Auditoren ist. Nicht allein deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Berater und ihre Kompetenzen sichtbar sowie bewertbar zu machen.