Energieaudits nach DIN 16247 nicht ausreichend

Unsere großangelegte Markerhebung zu Energiedienstleistung im Sommer letzten Jahres offenbarte folgendes Ergebnis: Energieaudits halten längst nicht, was sich die Regierung versprochen hatte, als sie die großen Unternehmen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz NAPE gesetzlich dazu verpflichtete.

Das Energie-Fachmagazin BWK veröffentlichte in der Ausgabe 11/2016 einen Bericht mit ähnlichem Resultat und stützt sich dabei auf Ergebnisse einer Abschlussarbeit (Bauhaus Universität Weimar).

Zum einen wird im Artikel die diffuse Datenlage in den zu auditierenden Unternehmen genannt, die zu zeitaufwendigen Datenerhebungen führe. Zum anderen sei die Umsetzung der vorgeschlagenen Energieeinsparmaßnahmen sehr teuer. Der geringere Energieverbrauch könne die Kosten jedoch nicht decken, sodass sich dem Unternehmen die Frage der Wirtschaftlichkeit stelle.

Alles in allem stuft der Bericht des BWK das Werkzeug Energieaudit als sinnvoll ein, jedoch sei das Erreichen der Klimaschutzziele im Energiesektor damit kaum möglich. Es bedürfe weiterer Vorgaben – bspw. eine Umsetzungspflicht von vorgeschlagenen Einsparmaßnahmen oder die Ausweitung der Energieauditpflicht auf den Sektor der KMUs. Es heißt also abwarten, ob für die Folgeaudits im Jahr 2019 mit Umsetzungsanreizen und –verbindlichkeiten zu rechnen ist.